Ganztagsschule Leipzig

 

 

Der Wilhelm-Leuschner-Platz in Leipzig bildet bis heute eine städtische Brache. Trotz seiner hervorragenden Lage unmittelbar südlich der Leipziger Altstadt liegt bisher kein städtebauliches Konzept vor.

 

Nun war es unserer Aufgabe, den Wilhelm-Leuschner-Platz neu zu definieren, die Brachflächen sollten besetzt werden und außerdem sollte ein Sonderbaukörper in das zu beplanende Areal eingepflegt werden - eine Ganztagsschule sollte geplant werden. Städtebauliches und architektonisches Entwerfen sollten miteinander harmonieren.

Die Besonderheit dieses Städtebaus besteht darin, dass sich das neu geplante Gebiet als etwas Eigenständiges in die Stadt einfügt - ein Keil, der sich in die Stadt eingliedert. Durch das Aufnehmen primärer und sekundärer Raumkanten ergab sich eine Teilung des Areals in vier Zonen. Obwohl der "Keil" durch drei markante Straßenzüge gebrochen wird, bleibt die einheitliche Wirkung des Areals bestehen - die äußere Bebauung des Keils bildet nämlich durch ihren Blockrand und die höhere Geschosszahl eine klare Differenzierung zu den innen liegenden, niedrigeren und vor allem aufgelockerten Blockrandgebäuden. Westlich von dieser neu geplanten Gebäudeeinheit befindet sich der Königsplatz, welcher zugleich eine Verbindung zur Südvorstadt bildet. Wohnen, Gewerbe und Dienstleistungen werden auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz vereint.

 

Die Ganztagsschule wurde an der südlichen Spitze des Areals verortet und setzt dadurch einen markanten Blickpunkt. Durch die außergewöhnliche Form dieser Schule, welche von der restlichen Bebauung im nördlichen Bereich der Schule bedingt ist, werden dem Betrachter verschiedenste Eindrücke vermittelt.

Eine Hauptintension des Entwurfs besteht darin, Lernen und Freizeit miteinander zu verknüpfen. Um Blickbeziehungen zu gewährleisten, haben wir eine Art Stufensystem eingebaut. Mehrere Geschosse sind dadurch überschaubar. So kann man beispielsweise vom 1. Geschoss bis zur Sporthalle hinunterschauen. Auch flexible Bereiche sollten geschaffen werden - so wie etwa eine Umnutzung der Aula, der Sporthalle oder auch die individuelle Gestaltung der Klassenräume sowie Freibereiche.

Die Klassenräume sind an jenem Flügel zur Straße hingerichtet, ein gemeinschaftliches Miteinander soll sozusagen in den "Armen" der beiden Flügel geschehen. Vor den Klassenräumen befinden sich jeweils verschiedene Freiarbeits- oder auch Ruhezonen.

Insgesamt lässt sich sagen, dass die Gemeinschaft nach oben hin abnimmt und die Bereiche nach oben hin ruhiger werden.

Die Schule soll die individuellen Wünsche und Bedürfnisse eines jeden Einzelnen erfüllen.

 

 

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