Wasser ist all gegenwärtig und umgibt uns Alle. Es ist sowohl Ursprung des Lebens, als auch Lebensnotwendigkeit. Auch für die tägliche Ernährung spielt es nicht nur als reines Lebensmittel eine
Rolle: wir benötigen es zum Kochen, Zum Anbauen von Pflanzen, für die Viehzucht, als auch für die Weiterverarbeitung von Lebensmitteln. Gleichzeitig ist Wasser aber auch ein enormer Energieträger
und -speicher. So tangiert Wasser beide Aspekte des Expo-Themas „feeding the planet, energy for life“.
Das Ausstellungsgebäude ist in zwei Abschnitte geteilt. Zu Beginn der Ausstellung begibt sich der Besucher auf einer Rampe zwischen zwei Wänden hinab und entschwindet so der Unruhe des
Expo-Geländes. Neben ihm tut sich auf der rechten Seite eine Wasserwand auf. Auf der linken Seite öffnen sich kleine Themenräume, die zur Einstimmung auf das Thema Wasser dienen und überwiegend
die sinnlichen Reize der Besucher anregen sollen. Im ersten Raum kann man sich setzen und dem Wasserfall, dem Meer oder dem
Regen lauschen. In den folgenden Räumen wird über architektonische Mittel, wie zum Beispiel dem Material des Bodens, ein Grundthema vorgegeben, welches dann mit den passenden Inhalten
veranschaulicht wird.
Am Ende der Achse gelangen die Besucher über eine Rampe wieder an die Oberfläche. Von dort wird der zweite Teil der Ausstellung sichtbar: ein Ensemble aus vier eingelassenen Höfen, zwischen denen
sich ein mäanderartiger, fließender Ausstellungsraum ergibt. Geht man einen der Höfe hinunter, erwartet einen ein Wechselspiel zwischen Innen und Außen, sowie zwischen Hell und Dunkel. Die Höfe
sollen die Ausstellungsfläche belichten, dem Besucher Ruhe bieten, aber auch das Thema Wasser auf ganz eigene Art thematisieren.
Zwei Höfe bilden immer ein Paar. Das eine Paar thematisiert Wasser in direkter
Weise. So ist der erste Hof gänzlich mit Wasser bedeckt, während sich im zweiten Hof ein flaches Wasserbecken befindet, dass das Leben im Wasser thematisiert. Das zweite Hofpaar thematisiert
Wasser als Voraussetzung für Leben. Der eine Hof ist bedeckt mit Moosen und Flechten - eine der ursprünglichsten Pflanzen mit wenig Wasserbedarf. Im folgenden Innenhof stehen mehrere Bäume und
bilden ein Dach innerhalb der Lehmwände
- die höhst entwickelte Form des pflanzlichen Lebens, welche gleichzeitig große Mengen Wasser benötigt. Die Räume zwischen den Höfen können frei bespielt werden. So kann Deutschland zum Beispiel
seine neuesten Ergebnisse im Bereich der Wasserstofftechnologie vorstellen oder Wissenswertes über den Einsatz von Wasser in der Lebensmittelindustrie präsentieren.
Das Materialkonzept ist sehr reduziert. Dabei wird davon ausgegangen, dass das Gebäude nach der Expo abgebaut und zu großen Teilen recycelt wird. Daher bestehen alle tragenden sowie
nichttragenden Wände aus Lehm. Stampflehmwände sind schnell und einfach herzustellen, ohne dabei große Mengen Primärenergie aufbringen zu müssen. Die Lehmwände können nach der Ausstellung wieder
zermahlen und restlos in den natürlichen Kreislauf zurückgeführt werden. Außerdem kann zur Herstellung der Wände 50% des Aushubs verwendet werden, wodurch weitere Ressourcen geschont werden. Die
Decken bestehen aus einer einfachen Holzkonstruktion, welche aus den Schalungshölzern der Lehmwände gefertigt werden können. Elemente w.z.B. Fensterrahmen sind aus Cortenstahl gefertigt. Dieser
kann anschließend als Baustahl wieder verwendet werden. Die zurückhaltende Beleuchtung erfolgt zum großen Teil über den Energieeintrag der Photovoltaik-Module, die sich auf den Dächern der
Themenräume befinden. Die Kühlung der Räume kann über die niedrigen Temperaturen des umgebenden Erdreichs, die Verschattung
durch die Innenhöfe, sowie die Verdunstung des Wassers im Außenbereich,
gewehrleistet werden. Somit kann dem Gedanken der Nachhaltigkeit in vieler Hinsicht Rechnung getragen werden.