Neues Kunstarchiv Beeskow

 

 

Thema dieses Entwurfs war es, ein neues Kunstarchiv im Kontext der Burg Beeskow zu entwerfen. Da bisher kein geeigneter Ort gefunden worden ist, um die Archive "Kunstarchiv Beeskow" und "Artothek der sozialen Künstlerförderung" zu archivieren, sollten diese beiden Archive nun in Beeskow zu einem Neubau zusammengefasst werden. Ein sehr umfangreiches Raumprogramm mit 2.4000 qm orientierte sich am konkreten Raumbedarf des Kunstarchivs. Neben den Archivierungsflächen waren außerdem Ausstellungsflächen, ein Restaurant, eine Bibliothek sowie Studienräume vorgesehen.

 

Mein Partnerin Lydia Wartenberg und ich übersetzten die raumprogrammatische bedingte Zweiteilung der beiden Archive in einen Dialog zweier Baukörper - diese weisen zwar die gleiche Materialität auf, jedoch sind sie von unterschiedlicher Kubatur.

Der erste Gebäudeteil, ein longitudinaler Baukörper, passt sich wie ein Amalgan an der zerstörten Ostkante der Burganlage in die durch Mauerreste vorgegebene Kontur an. Im Gegensatz dazu haben wir den zweiten Gebäudekomplex außerhalb der Burgmauern verortet. Durch seine reduzierte Kubatur auf quadratischem Grundriss entsteht ein Spannungsverhältnis der beiden Baukörper. Der neue Solitär vor den Burgmauern soll als Landmarke fungieren - eine bislang vorhandene Lücke in der Stadtkante wird geschlossen.

Über einen Gang, welcher gerade mal 0,5 m aus dem Erdreich hervortritt, werden die Baukörper miteinander verbunden.

 

Über die Fassade wird der Charakter des Archivs konsequent nach außen getragen. Eine massive und verschlossene Wirkung entsteht durch schmale Fensterschlitze sowie den vorgemauerten Sandstein. Um die öffentlichen Bereiche hervorzuheben, haben wir die Hoffassade mit einer größeren Anzahl von Schlitzen aufgelockert. Die Fassade zur Straße hingegen wird durch eine geringere Anzahl von Fensterschlitzen geteilt - spannungsvolle Kuben entstehen.

 

Im Inneren des Gebäudes löst sich nun diese geschlossene Wirkung von außen auf - durch eine variable Wand wird dem Besucher beispielsweise angezeigt, wann die Ausstellung geöffnet ist. Auch im Restaurant entstehen spannungsvolle Eindrücke - Neues trifft auf Altes. Die Fensterschlitze lassen einen Einblick auf die Mauer werfen.

Um die Luftfeuchtigkeit der Archivräume möglichst konstant zu halten, haben wir uns für die tragenden Außenwände für das Mauerwerk entschieden. Die Vormauerwerkschale besteht aus tellergeschliffenem Sandstein, welche eine samtig matte Textur aufweist. Die Fensterschlitze bestehen aus Festverglasung. Zusätzlich befinden sich in den Aufenthalts- sowie Arbeitsräumen Lüftungsklappen für eine natürliche Belüftung.

 

 

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